Wiki sächt: ne starke Emotion der Ablehnung
Also ein intensives Gefühl von Abneigung und Feindseligkeit.
Hass wird als Gegenspieler stärkster Zuneigung und Wertschätzung, aka Liebe betrachtet.
Eine völlig natürliche Reaktion bei unmittelbar negativ gemachter Erfahrung mit Verletzung von Werten und Bedürfnissen bei gleichzeitiger Ohnmacht den Ereignissen gegenüber.
Ein sich richten gegen Personen, Gruppen, ganze Völker, als Fremden-, Frauen-, Männerfeindlichkeit, Religions-Herabsetzung, Geschlechtsausrichtungs-Intoleranz, Rassismus.
Ein gefundenes Betätigungsfeld für Ideologen oder ideologische Gruppen Gründe für Ablehnung zu predigen, um so ein „Gefühl ohnmächtig betroffen zu sein“ auszulösen und zu „teilen“.
An dieser Stelle greifen etwa Hasskommentare durch menschenverachtende, rassistische Äußerungen.
Das Funktionsprinzip ist immer das gleiche:
Greife einen -wie auch immer gearteten- Umstand auf, bezeichne ihn als unbequem und ungerecht und mache Krethi und Plethi dafür verantwortlich. Oft als „Witz“ getarnt. Immer in ständiger Wiederhol-Schleife.
An Stammtischen und in sozialen Netzwerken werden diese Art Kommentare permanent rausgehauen, wird gegen Personen, Gruppen, Parteien gehetzt, und hört, hört: nicht selten im Auftrag feindlich gesinnter Parteien und Staaten.
Obwohl in allen Religionen negativ bewertet, wird es immer wieder zur Stärkung des eigenen oder Gruppen Selbstverständnisses missbraucht.
Ganz klar das Mittel der Wahl z.B. für Autokraten, die sich selbst, Gott ähnlich, an die Spitze „ihres“ Volkes setzen, um sich etwaiger Kritik an der eigenen Person zu entziehen. Es wird stumpf alles was schief läuft anderen angedichtet.
Als dritte Form bleiben pathologisch oder Drogen und Alkohol induzierte Affektstörungen oder Phantasmen. So das Umschlagen von Liebe in Hass, der Ausbruch von Wut und Zorn, Drohungen und allgemeiner Gewaltbereitschaft.
So kann der innewohnende Hass, als unmittelbare Bereitschaft zu Hassausbrüchen, Ausdruck der Persönlichkeit, also ein Charaktermerkmal sein.
-Wobei regelmäßig eine Art Befriedigung, wenn nicht sogar Spaß entsteht.
Dies alles steht im krassen Gegensatz zu leibhaftig und unmittelbar gemachten negativen Erfahrungen.
Hetzkampagnen funktionieren, indem sie Missstände auf Ersatzpersonen als Sündenböcke kaprizieren, um so einen möglichst flächendeckenden „charakterbedingten Hass“ auszulösen.
Dies findet sich im Credo des Stammtischs, genauso wie in autokratischen Gesetzgebungen und Glaubensauslegungen:
Den Manipulierten soll das Gefühl vermittelt werden, „berechtigtes Interesse“ an Hass zu besitzen, etwa, um einen Angriffs- oder Glaubenskrieg zu legitimieren.
Schließlich wird physiologisch im Großhirn, neben für Aggression verantwortlichen Arealen, das Putamen für mögliche Angriffs- oder Flucht- Reaktionen und die Inselrinde für die (wieder) Beruhigung verantwortlich gemacht.
Beruhigend wirkt stets tiefes ein- und ausatmen, sowie auf einen entspannten Bauch zu achten.
Egal.
Reihen wir nicht alle ununterbrochen kleine oder weniger kleine Fehler aneinander, die den Unmut anderer provozieren?
Klar, die Geschichte mit dem Verzeihen ist ätzend. Wie viel einfacher isses doch zusagen „bis hierher und nicht weiter!“
Und ja, es ist überhaupt keine Frage, dass manche Fehleranhäufung auf zwei Beinen, irgendwann keine x-te Chance mehr verdient.
„Wo kämen wir denn hin?“
-Ja, „Liebe deine Freunde“ ist eindeutig der angenehmere Weg.
Und, ganz im Ernst, es gibt Situationen, da sollen aus reinem Selbstschutz, keine weiteren Chancen vergeben werden. Es könnte das Leben kosten.
Hey! Ist es denn wirklich so schlimm? Oder ist es nur zu anstrengend?
By the way: was überhaupt ist „anstrengend„? -Ist nicht alles Unbekannte im Leben eine mehr oder weniger monströse Herausforderung? Ein Risiko mit ungewissem Ausgang?
Sich auf bekanntes Terrain zurückzuziehen klingt zwar verlockend. -Aber what the fuck ist wirklich bekannt, vertraut und sicher?
In „Deckung gehen“ ist all zu oft reine „Vogel-Strauß-Taktik“.
Natürlich gibt es so was wie Geborgenheit und Sicherheit. Das hängt existenziell mit Vertrauen zusammen.
Und Vertrauen kann schon erschüttert werden. Etwa von unsäglichen Verbrechen.
Aber von simplen Missverständnissen? Vom „aneinander vorbei reden“ sollten sich keine unüberwindliche Gräben ergeben, das ist einfach lächerlich.
Wobei.
Lachen tut ja meist keiner. Gesichter versteinern, Blicke entgleisen, Tränen fließen und mitunter kocht Hass auf.
Ok. Man kann das jetzt alles so stehen lassen, die Hände über’m Kopf zusammenschlagen und resigniert dem Leben jedweden Sinn absprechen.
Aber hey! Dem Leben den Sinn absprechen? Ist ja interessant.
-Wieso? Ja mei! Wer -wo auch immer- Sinn abspricht, müsste eben diesen ja ermessen können. Ergo müsst der Sinn ja doch irgendwo entdeckt worden sein…
Das Leben ist sich selbst genug.
Toleranz ist rar, Unwissenheit klar in der Überzahl. Bleibt Glaube und Erinnerung.
Bevor ich ungeprüft Dinge glaube, will ich mich erinnern, dass ich keine Ahnung von ungeprüften Dingen habe.
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