…aber nicht mal die Fragen dazu wussten…
Mach Sachen! Und ausgerechnet du bist da kompetent?
Fragen über Fragen.
Egal.
Wie wärs mal mit ein paar Einsichten, also tieferen…
Hosen runterlassen oder was?
Viele denken… und mit Denken- damit fings an…
Oh mei! Schon wieder denken?
Keine Angst, diesmal solls ned so verquastet zugehn wie bei Schlüsselreize und Ekstase.
Gab mal nen Philosoph, der sagte „Sex ist nicht alles, aber ohne Sex ist alles nicht“ -ich wage mal n „S“ hinzuzufügen: „ist alles nichts“
Setzte Sex jezz mit Philosophie in Verbindung?
Nö. Sex, Philosophie, Tanz, Motorradfahrn, Essen, Trinken…
-alles just life.
Mer setzt halt grad mal seinen Spot auf eine der zahllosen Facetten des Lebens. -Und tut mer des authentisch, dann…
…Ja, und dann?
…dann is mer mitten drin im Leben, raus aus analytischem Gedankengedöns.
Das ja ma nix neues.
Jein. Einerseits haste recht. Sex hat ne krass erfrischende, klärende Wirkung. Ist bekannt.
Aber.
Auf wahren Sex muss mer sich mit Haut und Haarn einlassen. Tauchen auch nur n paar Gedanken über was weiß ich auf, isses Essig mit der Authentizität.
Einerseits sind bestimmte Bewegungsrichtungen klar vorbestimmt andrerseits ist aber deren Ausführung einmalig.
Und liegt der Fokus nicht auf dieser Einmaligkeit, isses uninspiriertes Gezappel.
Klar, der Erleichterung/ Fortpflanzung könnz trotzdem taugen. Aber wer -the fuck- mag Sex nur wg. Erleichterung oder nem Generationenvertrag?
Sex ist Kommunikation. Mit wem auch immer, letztlich mit der Existenz…
…deren Teil wir alle sind -dem Grunde nach also eigentlich mit sich selbst?
Könnt mer so sagen.
Nö, muss mer so sagen.
Naja, kommt auf den jeweiligen Erkenntnisstand an.
Egal.
Sich öffnen, hinzugeben, dem inneren Rhythmus freien Lauf zu lassen ist ne einmalige Erfahrung. Und mit einmalig mein ich auch einmalig! Was grad noch die ultimative Geilheit war, ist heut ned mehr als das Schee von gestern. Leben will ständig neu erfahren werden.
Klingt nach Arbeit!
Genau das ist die Krux. Wir sind immer wieder voll die Faultiere, die sich ohne zutun eigener Äkschn, quasi anstrengungslos, nach Exstase sehnen, sich aber partout ned voll einbringen wolln.
Am liebsten auf Knopfdruck!
Oder auf Kopfdruck: etwa wenn das Hirn meint „heut ist Freitach, da wird Fisch gegessen äh, gevögelt“ -kann, muss aber ned gutgehn.
Wieso? Is Freitach schlecht?
Nee, Freitach is genauso gut wie jeder annere Tag. Rituale an Tage zu knüpfen is per se völlich ok. Blöd, wenn die Rituale zum Selbstzweck werden.
Jezz mal im Ernst, besser schlechter Sex, als gar keiner!
Wer will da widersprechen? Wenn mer Hunger hat, mampft mer auch mal bei McDonalds.
Aber willste wirklich ewich den gleichen Fraß vertilgen?
Das blöde ist halt, wer nie mit Hochgenuss ißt oder Sex hat, hat einfach null Ahnung, was im Leben alles möglich ist, resp. fehlt.
Ich höre?
Ok.
Was sangen die „Pointer Sisters“: I want a lover with a slow hand.
Sich auf Sex einzulassen bedeutet, sich Zeit zu lassen, zu genießen. Gipfel wollen nicht mit nem Tsunami erklommen werden.
Genaugenommen werden Gipfel völlig überbewertet.
Das Faszinosum bleibt für uns der Körper.
Sowohl der eigene, wie der fremde. Berührungen auskosten. Keine Eile.
Keine Eile?
Ok, Tempi sind zwar keine festgetackert…
“Darlin‘ don′t say a word, cause I already heard
What your body’s sayin‘ to mine
I′m tired of fast moves
I′ve got a slow groove
On my mind
I want a man with a slow hand
I want a lover with an easy touch
I want somebody who will spend some time
Not come and go in a heated rush
I want somebody who will understand“
Das jezz nix, was eim inner Schul beigebracht wird. Vor allem isses nix, was sich studieren und dann ein für alle mal anwenden lässt. Es geht ned stumpf um Ruhe, sondern um intensives Empfinden, für das mer sich Zeit lässt.
Auch -Obacht!- wenns Sex mit sich selbst is.
Es geht also um wesentlich mehr, als bissi vögeln. Der Körper ist nicht nur quasi, sondern wirklich unsere Verknüpfung mit der Existenz. Sich dieser Schönheit und Kraft bewusst zu werden, sie zu durchdringen bringt uns an den Punkt, an dem wir keine „losgelösten“ Individuen mehr sind, sondern eins mit sich, dem Partner, der Existenz. Das Überschreiten der Dualität durch totales Eins sein.
Die Inder ham sich da schon vor knapp 2 Tausend Jahren mit befasst. Stichwort: Tantra.
Klingt ganz schön kompliziert. Muss mer da auf m Kopf stehn?
Müssen? -Tuste garnix. Tantra ist ne vage Beschreibung die Dualität zu überschreiten, aber weder Gesetz, noch ne Anleitung nach Schema F. Des muss mer selbst in jedem Moment rausfinden.
Is bissi wie kurz vor Weihnachten. Da wird Neugierde geschürt.
Neugier und Experimentierfreude sind das Salz beim Sex. So gesehen, derfste ruhig auf m Kopf stehen.
Wenns schee mächt.
Und es geht ned um den Höhepunkt?
Doch. Allerdings ist die Definition relativ. Wer so richtig auf seine Kosten kommen will, will ja ned gleich wieder zum Ende kommen. Sich wirklich eins zu fühlen ist bereits ein Höhepunkt, so ne Art Gebirgskamm, auf dem de lang balancierst, je länger je geiler.
Irgendwann kommt dann aber…
Klar. Muss ned, kann aber. Ist dann bissi wie der Tritt vom Gebirgskamm innen Abgrund.
Des is ned schlimm
ist halt n Absturz. Gleicht dem erreichen des Höhepunkts in umgekehrter Richtung -die Sonne der Nacht sächt dazu, „liegt anner Schwerkraft“. Die mächt dann nen Abflug ins Tal. Aber hey, is voll ok.
Sach bloß!
Jep: in der Ruhe…
…liegt die Kraft!
Genau. Ich sach ma -Ende des ersten Teils.
Wird i.wann weitergesponnen. Gäb noch n paar Sachen…
Schürst du grad Neugier?
No comment.
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